In den letzten Jahren haben sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern der Dritten Welt zunehmend verschärft. Während die meisten Entwicklungs- und Schwellenländer im ost- und südostasiatischen Raum weltweit die größten Wachstumsraten aufweisen, stagniert die wirtschaftliche Entwicklung in vielen afrikanischen Ländern oder ist sogar rückläufig.
Die ärmsten Staaten der Welt liegen auf dem afrikanischen Kontinent. Durch hohe Geburtenraten ergibt sich hier auch bei einem leichten Wirtschaftswachstum oft eine Verschlechterung des Pro-Kopf-Einkommens. Gleichzeitig begünstigt der hohe Bevölkerungsdruck die Landflucht und das Wachstum der Großstädte mit ihren ausgedehnten Slums sowie das Vordringen in ökologische Randgebiete mit häufigen Missernten. Notwendige Nahrungsmittelimporte belasten die meist ohnehin schon negative Handelsbilanz zusätzlich. Dadurch verschärft sich die zumeist schon hohe Auslandsverschuldung und erschwert den Zugang zu neuen notwendigen Auslandskrediten. Politische Instabilität bis hin zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen und Militärputschen führen zu Massenfluchtbewegungen mit oft katastrophalen Hungersnöten.
Da gleichzeitig die Ausgaben der reichen Industrienationen für Entwicklungshilfe aufgrund eigener Wirtschaftsprobleme nur geringfügig gesteigert wurden und vermehrt auch den Reformstaaten des ehemaligen Ostblocks zugute kamen, ist auch künftig eine baldige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage gerade in den ärmsten Ländern der Dritten Welt nicht zu erwarten.
Völlig anders stellt sich dagegen die Situation in den Ländern Ost- und Südostasiens dar. Diese Länder haben insbesondere von der Globalisierung der Märkte, die durch Aufhebung von Handelshemmnissen, Ausbau des Verkehrswesens und neue Kommunikationsmöglichkeiten im Zeitalter des Computers gefördert wurde, profitiert.